Uhrzeit: 17 Uhr
Ort: VerhandelBar, Sandstrasse 47a
Gemeinschaftliche Einreichung des Justizzentrums durch die Initiative JustizzentrumErhalten/ AbbrechenAbbrechen und Ursula Sowa MdL auf OrangeListe.com
Uhrzeit: 17.00 Uhr
Ort: Vor Justizzentrum, anschließend Pressekonferenz an der VerhandelBar
Neu denken statt abreißen!
An diesem Mittwoch hat die Initiative AbbrechenAbbrechen das Strafjustizzentrum für die Orange Liste eingereicht – mit dabei waren die baupolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Ursula Sowa sowie die planungspolitische Koordinatorin der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste, Anna Hanusch und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sibylle Stöhr. Die Kampagne Orange Liste kämpft für den Erhalt von Wohn-, Bürohäusern, aber auch erhaltenswerten Bauernhöfen, Fabrikgebäuden oder Burgen im gesamten Bundesgebiet und verzeichnet sie auf einer digitalen Karte. Initiativen wie diese machen sich um den Erhalt von sogenannter Grauer Energie verdient. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste möchte diese zivilgesellschaftlichen Gruppen besser unterstützen.
Darüber hinaus will die Fraktion mit einem Antragspaket erreichen, dass die Verwaltung prüft, welche Handlungsspielräume bestehen, um vorzuschreiben, dass vor einem Gebäudeabriss zunächst eine Umbau-Alternative in Erwägung gezogen werden muss. Langfristig ist es sinnvoll, die Baugesetze auf Bundesebene entsprechend anzupassen. Darauf soll die Stadt hinwirken. Durch bessere Beratungen auf dem Gebiet sollen zudem private Bauträger dazu animiert werden, ihrerseits Projekte eher durch Umbauten, als durch Abriss umzusetzen.
Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, MdL
„Als baupolitische Sprecherin setze ich mich für eine Bauwende in Bayern ein. Wir müssen weg vom ewigen Mantra bauen, bauen, bauen und den Fokus auf den Bestand richten, auf Recycling und kreislaufgerechtes Bauen. Ich will die Bayerische Bauordnung daher zu einer „Umbauordnung“ machen, die das Weiter- oder Wiederverwenden von vorhandener Bausubstanz fördert, anstatt Abriss und Neubau. Das Justizzentrum München muss erhalten bleiben. Das Gebäude könnte Raum für vieles bieten, was München braucht. Vor allem der so dringend benötigte bezahlbare Wohnraum.“
Anna Hanusch, planungspolitische Koordinatorin der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste: „Zivilgesellschaftliche Gruppen wie AbbrechenAbbrechen schaffen Aufmerksamkeit dafür, dass Erhalten oft besser ist als der Abriss. Das verdient unsere Unterstützung! Wir müssen München zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Stadt machen. Das erreichen wir, indem wir mehr Flächen entsiegeln und wieder begrünen, statt neu zu bauen. Es ist sinnvoll und nachhaltig, bestehende Gebäude umzurüsten und anders zu nutzen. Hier muss man kreativ sein: Vielleicht passt eine geplante Nutzung nicht in das zunächst dafür vorgesehene Bestandsgebäude. Wir sollten trotzdem nicht abreißen und mit viel neuer Energie einen Ersatzbau hinstellen. Sondern stattdessen das Raumprogramm überdenken oder versuchen, ein anderes Bestandsgebäude zu finden, das für das Vorhaben geeignet ist. Schnell aufgeben und abreißen können wir uns nicht mehr leisten.“
Robert Philipp, Mitglied der Initiative JustizzentrumErhalten:
„Wer entscheidet über die Zukunft des Gebäudes? Ein zentrales Anliegen der Initiative AbbrechenAbbrechen ist es, einen offenen und transparenten Diskurs zu führen. Leider erhalten wir bisher kaum Informationen aus dem Landtag zum aktuellen Status des Strafjustizzentrums. Umso wichtiger wäre es, einen konstruktiven Austausch mit der Zivilgesellschaft zu den vorgebrachten Ideen zu ermöglichen. Es bedarf eines Moratoriums, um gemeinsam über die Zukunft nachzudenken. Eines ist jedoch klar: Wir dürfen keine weiteren Abrisse zulassen, denn wenn wir so weitermachen, können wir den Klimawandel nicht aufhalten.“
Fotohinweis:
Am Mittwochabend wurde das Strafjustizgebäude am Stiglmaierplatz für die Orange Liste eingereicht. Mit dabei (v.l.): Jan Fries (Initiative Justizzentrum erhalten AbbrechenAbbrechen), Florian Schönemann (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste), Robert Philipp (AbbrechenAbbrechen), Julia Stein (Orange Liste),
Ursula Sowa (Baupolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion), Sibylle Stöhr (stellvertretende Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste), Florina Vilgertshofer (Bezirksausschuss Maxvorstadt), Anna Hanusch (planungspolitische Koordinatorin der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste), Paul Bickelbacher (planungspolitische Koordinator der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste)
Quelle: Grüne – Rosa Liste/Anfang
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OrangeListe.com – Gemeinsam erhaltenswerte Häuser retten
Von Leerstand, Abriss und Ressourcenverbrauch hin zu mehr Gemeinwohl in der Baubranche.
Nur gemeinsam können wir die große Herausforderung der Bauwende bewältigen. Genau hier setzt die bundesweite Kampagne Orangeliste.com an, in dem sie aktiv die Zivilbevölkerung dazu aufruft, gefährdete Gebäude sichtbar zu machen. Über die Homepage OrangeListe.com können Gebäude eingereicht und einem bundesweiten Netzwerk an Expert*innen, Retter*innen und Interessierten zugänglich gemacht werden, um Rettungsperspektiven zur ermöglichen. Ziel ist, die richtigen Menschen mit den richtigen Orten zu verknüpfen und somit unseren erhaltenswerten Gebäudebestand zu retten.