Das Strafjustizzentrum wurde 1972–1977 in der Nymphenburger Straße gebaut. Seitdem sind dort die Strafabteilungen des Münchner Amtsgerichts und der Landgerichte München I und II untergebracht. Unter anderem fand hier der Prozess gegen den rassistischen Rechtsterrorismus des NSU statt.
Ende 2025 ist der Umzug des Justizzentrums in ein neu errichtetes Gebäude am Leonrodplatz geplant. Was dann mit dem Bestandsgebäude in zentraler Lage geschieht, ist ungewiss. Ein Abriss droht.
Dabei böte das Gebäude auf 9 oberirdischen und 3 unterirdischen Geschossen über 50.000 Quadratmeter Platz für neue Nutzungen. Es ist so gebaut, dass es flexibel umgenutzt werden könnte, was gegenüber einem Neubau tonnenweise CO2 einsparen würde. Eigentümer ist der Freistaat Bayern, der damit alle Hebel in der Hand hat, daraus einen öffentlichen und vielfältigen Ort zu machen. Das Justizzentrum könnte ein Haus für alle Münchner*innen werden – mit Räumen für bezahlbares Wohnen und Gewerbe, für Kunst, Kultur und Soziales.
Darum hat sich Anfang 2023 die Initiative JustizzentrumErhalten / AbbrechenAbbrechen gegründet. Sie setzt sich für den Erhalt des Gebäudes ein und will die Möglichkeiten sichtbar machen, die in dem Bestand schlummern. Dazu hat sie die Öffentlichkeit zu Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden eingeladen und im Frühjahr 2024 einen Open Call ausgerufen, der nach Ideen für die Zukunft des Gebäudes sucht. Die Ergebnisse werden als Teil der Wechselausstellung in der VerhandelBar gezeigt.